Ziegeldach

Eine Dachsanierung vorzunehmen hat mehrere Gründe. Zum einen muss das Dach für eine entsprechende Dichtheit garantieren, zum anderen soll das optische Erscheinungsbild dem Baustil der Liegenschaft entsprechen. Dies sind die primären Gründe, die einen Hausbesitzer zu einer Dachsanierung motivieren. In den meisten Fällen wird jedoch der Aspekt der Bauphysik völlig unterschätzt bzw. vernachlässigt. Denn ein rotes Bedachungsmaterial ist nicht immer ein Ziegeldach! Auf Grund der Vielfalt von Bedachungsprodukten werden sehr oft Betonsteine oder Faserzementplatten mit Tonziegeln verwechselt. Nicht die Farbe ist es, die ein Ziegeldach ausmacht, sondern seine Eigenschaften! Schon auf Grund unseres Klimas und unserer historischen Baukultur haben wir nachweislich eine Ziegeltradition über Jahrhunderte, in der Tonziegeldächer unterschiedlicher Art nachgewiesen wurden. Nicht zuletzt wurden diese alten Werte wieder aufgegriffen und die moderne Bauphysik hat erkannt, dass der Tonziegel den besten Wärmespeicher als Bedachungsmaterial aufweist. Ein Umstand, der sich vor allem im Sommer durch angenehme Temperaturen vor allem in Dachgeschossausbauten nachvollziehen lässt und in Verbindung mit einem Kaltdach äußerst positive Vorteile mit sich bringt.

Die Eigenschaften eines Ziegeldaches und seine Auswirkungen

Anhand eines leicht nachvollziehbaren Beispieles lässt sich die Physik von Keramik leicht erklären. Stellen Sie sich vor, dass Sie Ihren Kachelofen einheizen – das Feuer brennt im Ofen, der Ofen ist im Kern heiß, jedoch an der Außenseite sind die keramischen Kacheln noch kalt – erst nach einiger Zeit wird die äußere keramische Oberfläche schön langsam war. Wenn wir diese Situation auf Ihr keramisches Tonziegeldach übertragen, so haben wir im Ansatz eine ähnliche Situation. Die Sonne erwärmt Ihr keramisches Tonziegeldach, wobei der Ziegel, wie bereits erklärt, die Eigenschaft hat, die Wärme zu speichern und nur sehr langsam nach innen an das Kaltdach abzugeben. So entsteht im Kaltdach oder in Ihrem Dachboden kein Hitzestau, der die darunter liegenden Geschosse negativ durch Überhitzung beeinflusst. Durch diese Eigenschaften wird der Strömungsverlauf der Zuluft an der Dachtraufe und der Abluft bei den Entlüftungselementen am First positiv unterstützt, somit wird die heiße Luft vermindert und entsorgt. Mit dieser einfachen, jedoch wirksamen Methode bleibt Ihr Dachgeschoss im Sommer kühl. Man spricht somit von einem „thermischen Ausgleich“. Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich beim Kaltdach durch das Unterdach, das bei einer möglichen Beschädigung der Dachhaut, durch Sturm oder Schneebruch, das anfallende Wasser zur Traufe abfließen lässt und somit Wasserschäden in den darunter befindlichen Räumen weitgehend vermeidet. Letzteres ist jedoch bereits Geschichte, da die aktuellen Tonziegel, vor allem die Familie der Flachdachpfannen, als eine sehr robuste und stabile Dachdeckung zu bewerten sind, welche selbst bei starker Schneebelastung zuverlässig ist.

Welche Farbe soll ich meinem Ziegeldach geben?

Das ist eine Frage, die viele unserer Kunden beschäftigt. Die Lehre alter Baumeister und Architekten besagt, dass Naturfarben immer „modern“ sind, d.h. wenn Sie bezüglich der farblichen Gestaltung Ihrer Dachhaut in Zweifel sind, so die Empfehlung, lassen Sie Ihr Ziegeldach in Naturrot eindecken. Bedenken Sie auch, dass das Dach, je nach Dachneigung, einen Teil Ihrer Fassade darstellt und sich somit in seiner farblichen Gestaltung der Fassade anpassen soll. Die Farblehre unterscheidet zwischen „warmen Farben“ und „kalten Farben“, das heißt, bei einem naturroten Ziegeldach lassen sich die warmen Farbtöne am besten ableiten und bei einer Engobe, z.B. in Grau, würden die kalten Farbtöne am besten entsprechen. Diese Anleitung soll jedoch nur als ein Leitfaden zur Hilfestellung bei Ihrem Entschluss dienen, denn „über Geschmack lässt sich streiten“. Die moderne zeitgenössische Architektur erhebt mitunter den Anspruch auf eine Farbenvielfalt, die natürlich auch ihre Berechtigung hat. So könnte ein moderner Bau mit schlichten farblichen Nuancen seinem Zeitgeist durchaus entsprechen. Für diesen Zweck bietet die Industrie „Engoben“ an, dabei handelt es sich um Tonziegel, welche mit einer Farbschicht überzogen sind. Außerdem hat ein engobierter Dachziegel den Vorteil, dass er nicht vermoost, d.h. dass das Dach in seinem neu eingedeckten Erscheinungsbild immer erhalten bleibt. Eine Engobe könnte vor allem bei angrenzendem starken Bewuchs von Vorteil sein. Aber egal in welcher Farbe Ihr Dach eingedeckt wird, entscheidend sind die Eigenschaften der Tonziegel, die, beim klassischen Wohnhaus der 50er, 60er und 70er Jahre ebenso wie bei der modernen Gestaltung der zeitgenössischen Architektur, für Wohnlichkeit und Wohlbehagen, für ein homogenes Erscheinungsbild und mit allen ihren technischen Vorteilen für eine hohe Qualität garantieren.

Unsere Erfahrung ist Ihr Vorteil – und das zum Bestpreis!

Für eine persönliche fachliche Beratung vor Ort an Ihrer Liegenschaft und für ein unverbindliches Angebot stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Es würde uns auch freuen, wenn Sie uns besuchen würden und an unseren Ziegelschauwänden Ihr persönliches Anforderungsprofil entdecken sowie Ihre Entscheidung mit Überzeugung treffen könnten, denn unser Handwerk ist unsere Leidenschaft und unsere Erfahrung.